Großstädte wie Hamburg haben eine wesentliche Bedeutung beim Erreichen globaler Klimaziele. Aktuell leben etwa 57 Prozent der Menschen weltweit in Städten und sind damit für rund 75 Prozent des weltweiten Energiebedarfs und den daraus entstehenden Treibhausemissionen verantwortlich. Die Hamburger Vision: Klimaneutralität bis 2045.  

Im Hamburger Stadtteil Lokstedt beschäftigt sich das Zukunftsstadt-Projekt ClimSmartLok der Universität Hamburg damit, wie dieses Ziel erreicht werden kann. In dem kooperativen Projekt zwischen Forschungseinrichtungen und der Verwaltung wird im Stadtteil Lokstedt Fragen rund um Klimaschutz und Stadtteilentwicklung nachgegangen. Ziel ist es, Nachhaltigkeit mit der Stadtteilentwicklung und dem Leben und Wohnen im Stadtteil zusammenzubringen. Im Fokus des Forschungs­projekts stehen neben klimagerechten Anpassungen der Infrastruktur auch die Verhaltensweisen und Routinen der Bewohner:innen. 

„Zusammen mit der Wissenschaft ist es gut gelungen, die eingetrampelten Pfade zu hinterfragen und Neues zu wagen. Es gibt viele Projekte die man als Erfolge feiern kann, aber das Wichtigste ist die Erkenntnis, dass auch andere Prozesse möglich und auch gut sind. Diese wollen wir nachhaltig weiter umsetzen.“ 

Jan Philipp Stephan, Fachamtsleiter - Fachamt für Stadt- und Landschaftsplanung, Bezirksamt Eimsbüttel

 

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Lokstedt

ClimSmartLok

Um konkrete Ideen für den Klimaschutz vor Ort zu entwickeln, wurden Lokstedter:innen in innovativen Beteiligungsverfahren zu den Themenfeldern Haushaltsenergie, Mobilität und Abfall befragt. Durch die Einbindung verschiedener Verbund- und Praxis­partner:innen wie beispielsweise der Stadtreinigung Hamburg, dem Verband Norddeutscher Wohnungs­unternehmen e.V. und  lokalen Initiativen konnte zusätzliche Expertise gewonnen und konkrete Maßnahmen erarbeitet werden. Die Ergebnisse des partizipativen Prozesses bildeten die Grundlage für die zweite, experimentelle Phase, in der diese Maßnahmen erprobt wurden. 

„Das Wichtigste ist, dass wir hier eine Grundlage geschaffen haben, dass die Akteur:innen vor Ort miteinander ins Gespräch kommen, sich vertrauen und jetzt gemeinsam weitere Ideen entwickeln.“ 

Prof. Dr. Anita Engels, Projektleiterin, Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Universität Hamburg

 

Aus den Überlegungen zu Möglichkeiten der Abfallvermeidung entwickelte sich der „Lokstedter Tauschtag“ am örtlichen Gymnasium Corveystraße. Auf der Veranstaltung konnten aussortierte Gegenstände weitergegeben oder dem Sozialkaufhaus der Stadtreinigung Hamburg übergeben werden. Auch die Umverteilung des Straßenraums unter den Gesichts¬punkten der Nachhaltigkeit und der Lebensqualität nahm eine zentrale Rolle ein – so im Reallabor Grelckstraße. Hier wurde im Rahmen mehrerer Teilprojekte der Durchgangsverkehr begrenzt und anstelle von Parkplätzen Sitzgelegenheiten geschaffen.

Im Reallabor „Autofreie Monate“ wurde teilnehmenden Haushalten, die drei Monate lang auf ihr Auto verzichteten, ein Mobilitätsbudget zur Erprobung alternativer Transportmittel zur Verfügung gestellt. 

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Kontakt
Prof. Dr. Anita Engels - Universität Hamburg, Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Kerstin Walz - Universität Hamburg, Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

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