Potsdam kennt die Auswirkungen des Klimawandels. Die Stadt war in den letzten Jahren von mehreren Starkregenereignissen und Hitzewellen betroffen. Das Zukunftsstadt-Projekt „ExTrass“ erforscht seit 2017, wie sich Groß- und Mittelstädte besser auf die Folgen des Klimawandels vorbereiten können. Dazu arbeiten Stadtverwaltung, Akteure des Katastrophenschutzes, Zivilgesellschaft und Wissenschaft eng zusammen. Gemeinsam soll das Thema Klimaanpassung stärker in die Stadtplanung integriert und wichtige Daten und Wissen zum Stadtklima ergänzt werden.

Auch die Bevölkerung wird eng mit eingebunden; so erhalten Bewohner:innen Informationen zu hitzeangepasstem Verhalten und Empfehlungen, was beispielsweise bei einem Starkregenereignis zu tun ist.Im Rahmen des Projekts wurden zwei wesentliche Grundlagen der Klimaanpassung erstellt: eine Stadtklimaanalyse und eine Starkregengefahrenkarte. Die Stadtklimaanalyse ermöglicht unter anderem Aussagen zur derzeitigen und zukünftig möglichen Hitzebelastung an verschiedenen Orten in der Stadt sowie darauf aufbauend Verbesserungsvorschläge. Die Starkregengefahrenkarte bietet Informationen zu Überflutungsgebieten und Überflutungsrisiken für einzelne Gebäude an. Diese Erkenntnisse sollen eine an den Klimawandel angepasste Stadtentwicklung unterstützen und die Bevölkerung für Risiken und eigene Handlungsmöglichkeiten sensibilisieren.

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ExTrass

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Die Großwohnsiedlung im Potsdamer Stadtteil Drewitz wurde Ende der 1980er-Jahre als eines der letzten Neubaugebiete der DDR erbaut und umfasst heute circa 3.000 Wohnungen. Seit 2009 befindet sich die Siedlung auf dem Weg zur Gartenstadt und zum ersten emissionsfreien Stadtteil Potsdams. Im Zuge dessen fanden umfangreiche nachhaltige Sanierungs- und Begrünungsmaßnahmen statt, wie beispielsweise das Anpflanzen von Bäumen, die Ermöglichung der Regenwasserversickerung und das Anlegen eines Bürger:innengartens. 

Das Projekt „ExTrass“ erforschte in diesem Stadtteil den Nutzen von Stadtgrün. Darunter fallen zum Beispiel die nächtliche Absenkung der Lufttemperatur, die Biodiversität, das CO2-Speicherpotenzial, aber auch der kulturelle Nutzen der Grünflächen durch eine gesteigerte Aufenthaltsqualität. Messungen zeigten, dass begrünte Innenhöfe bis zu 2,5 Grad kühler waren als nicht begrünte. Städtische Grünflächen spielen eine zentrale Rolle für das Mikroklima.

In der aktuellen Projektphase seit Anfang 2022 werden die Erfahrungen aus der Gartenstadt Drewitz genutzt und im Stadtneugestaltungsprozess im Quartier Schlaatz berücksichtigt. Bei einer im Rahmen des Projekts finanzierten Entsiegelungs- und Begrünungsmaßnahme und neue Messungen spielt auch hier der Nutzen von Stadtgrün eine zentrale Rolle.

Kontakt

Antje Otto - Universität Potsdam

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