Städtische Bäume und Wälder sind für das Mikroklima und die Lebensqualität der Stadtbevölkerung unverzichtbar. Sie reduzieren die Hitzebelastungen in Städten, verbessern die Luftqualität und prägen durch ihr Erscheinungsbild die Qualität öffentlicher Erholungsräume. Angesichts des Klimawandels und der zunehmenden Urbanisierung ist ihre Zukunft jedoch vielerorts gefährdet und mit Zielkonflikten verbunden. So auch in Karlsruhe, wo im Stadtgebiet viele Bäume und Wälder aufgrund des Klimawandels mit Hitze und sich ändernden klimatischen Bedingungen konfrontiert sind.

Hier setzt das Projekt Grüne Lunge an:

"Bei dem Projekt geht es darum, die Stadt und ihren Baumbestand zukunftsfähig und resilient aufzustellen. Hierfür benötigt es insbesondere mehr Austausch und Kommunikation zwischen Wissenschaft und den Kommunen, also letztendlich Theorie und Praxis. Das Projekt ist besonders wertvoll, weil es genau an dieser Stelle ansetzt, Kooperation zwischen den verschiedenen Akteur*innen fördert und zur Klimaanpassung der (Groß-)Städte beiträgt."

(Fabian Collet, Abteilungsleitung Grünflächenpflege, Gartenbauamt Karlsruhe)

Bild Karlsruhe

GrüneLunge 2.0

Das Projekt Grüne Lunge hatte zum Ziel, die sozial-ökologische Widerstandsfähigkeit städtischer und stadtnaher Wälder gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels durch inter- und transdisziplinäre Forschung zu erhöhen. Einerseits bewies das Projekt, dass mehr trockenheitstolerante Baumarten, eine höhere Baumartenvielfalt, die Förderung des naturnahen urbanen Gärtnerns, die Optimierung der Bewässerung und die Verringerung von Zielkonflikten zwischen Biodiversitätswerten (z. B. Lebensräume für Flora und Fauna) und regulierenden Ökosystemleistungen (z. B. Kühlung der Lufttemperatur und Schadstoffreduktion) zu einer erhöhten ökologischen Widerstandsfähigkeit beitragen.

"Andererseits konnten wir zeigen, dass eine Zunahme der städtischen und stadtnahen Waldflächen die Lufttemperatur während Hitzewellen deutlich senkt, das menschliche Wohlbefinden und den sozialen Zusammenhalt verbessert und so positiv zur sozialen Widerstandsfähigkeit einer Stadt beiträgt. Für eine gelungene Umsetzung entsprechender Vorhaben ist die Einbeziehung wichtiger Interessengruppen in allen Projektphasen - von der Planung bis zum ersten Spatenstich - von entscheidender Bedeutung.“(Dr. Somidh Saha, Leiter der Forschungsgruppe Sylvanus, Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse)


Kontakt

Pressemitteilung: 20231023_PM_BMBF_Zukunftsstadt_Tour_Karlsruhe1.pdf

Foto: Anastasiya Sultanova / KIT

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